) hifi exklusiv
„Schon klar, Kleinigkeiten
machen viel aus. Doch die
schwäbische Wesensart ver-
bietet es, jeden Schritt gleich
als Sprung anzupreisen."
Martin Schunk, Accustic Arts
optimierten die Leiterbahnen ihres
TUBE-PREAMPII, wobei die „II“ auf ein
Produkt der „Referenz-Serie“ hinweist.
Eine weitere Neuerung des MK2 ver-
steckt sich hinter den klein gedruckten
Kürzeln „AC“ und „DC“ an je einem sei-
ner Cinch- und XLR-Outputs. Letztere
sind wie üblich gleichstromgekoppelt,
während an den AC-Buchsen die Signale
über einen freilich besonders hochwerti-
gen Koppelkondensator laufen.
Diese Betriebsart ist im HiFi-Sektor
unter anderem wegen befürchteter Pha-
senfehler eigentlich verpönt. Doch in der
Praxis tönte Accustic Arts’ Vorstufe so
angeschlossen noch geschmeidiger, gelös-
ter und in den Farben natürlicher. Christy
Barons „Overjoyed“ bewegte sich beson-
ders anmutig und grazil. Per DC wirkte
die Darbietung dagegen ein wenig steifer
und tonal ganz leicht gekünstelt.
Versuch m acht klug!
Der Hersteller rät dazu, durch Auspro-
bieren den jeweils präferierten Ausgang
zu ermitteln, der auch von der verwen-
deten Endstufe abhängen mag. Außer-
dem weisen die Schwaben gewiss nicht
zu Unrecht daraufhin, dass man so in
Bi-Amping-Ketten für den Bassver-
stärker den knallhart kontrollierten
DC-Anschluss wählen könne.
Mit Hilfe von Sennheisers exzel-
lentem HD 800 fühlten wir dem
Kopmöreranschluss auf den Zahn. Und
der erwies sich als absolut standesgemäß
- schließlich residiert auch Accustic Arts’
großer Vorverstärker unter den Top-Re-
ferenzen - und tönte sogar noch etwas
räumlicher und luftiger als Lehmannau-
dios dafür mit einem Quäntchen mehr
Sonorität gesegneter Headphone Amp
Linear SE für 1450 Euro.
Aufs Ganze gesehen distanzierte der
MK2 seinen Vorgänger durch einen mar-
kanteren, griffigeren Grundtonbereich,
der ihm mehr Ausdruck verlieh. Gewiss,
das war keine Welt, nichtmal ein echter
Abstand. Doch wer den neuen TUBE-
PREAMPII-MK2 auf seine zusätzliche
Kopffiörerbuchse reduziert, die sich mit-
tels eines Blindknopfs verblenden lässt,
verkennt den wahren Mehraufwand.
Dieser ist bei den MONO II erst recht
verschleiert. Bis auf den harten vorderen
Netzschalter - die Stereo-Endstufe hat die-
sen hinten bei der Kaltgerätebuchse und
lässt sich vorne nur in eine Art Muting
versetzen, wobei die Energieaufnahme
immer noch 156 Watt beträgt - finden
sich kaum funktionale Unterschiede.
Auch die Monos bieten je einen sym-
metrischen XLR- und unsymmetrischen
Cinch-Eingang, doppelte Boxenklem-
men und den hier auf die Rückseite ver-
lagerten, praktischen „Mute“-Knopf mit
Der Kopfhorer-
anschluss kann
mit einer Metall-
kappe verblendet
werden
vp
' '
Der „Mute -Schalter oberhalb der
Boxenklemmen trennt diese ab und
beugt so effektiv Kurzschlüssen der
zwölf Leistungstransistoren (u.) vor
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Innen sieht man, dass die Kopfhörerbuchse mit dem Ausgangsbereich des Vorverstärkers (Pfeil) kontak-
tiert und so von den klanglichen wie elektrischen Qualitäten des TUBE-PREAMPII-MK2 profitiert